Sie sparen viel Zeit und machen blitzsauber, ich finde es wird besser als von Hand geputzt. Allerdings möchte die Wohnung etwas vorbereitet sein, z.B. auf dem Boden herumliegende Kabel werden besser hochgehängt oder in Kabelboxen verstaut, sonst verheddern sich die Roboter leicht darin. Da sich die Technologie in den letzten Jahren rasant entwickelt hat, kauft man am besten das neueste Modell. Man merkt die bessere Technologie deutlich an der intelligenteren Navigation. Ich würde keinen Saugroboter Jahrgang 2017 oder früher kaufen, auch wenn er noch so hoch angepriesen wird und 5-Sterne Rezensionen hat. Ich habe mehrere hoch bewertete Modelle aus 2016 und 2017 getestet und gleich wieder zurückgeschickt, weil sie im Vergleich zu 2018er Modellen völlig chaotisch und stundenlang durch die Wohnung gefahren sind und dazu noch die Treppensensoren nicht zuverlässig funktioniert haben. Auch sollten die Roboter eine Saug- und Wischfunktion haben und gleichzeitig saugen und wischen in einem Arbeitsgang können – es gibt viele Modelle, die das nur nacheinander können und das kostet Zeit und ist umständlich.
Xiaomi Roborock S50 Saugroboter mit Wischfunktion
Xiaomi Roborock S50 ist zweifellos der Mercedes unter den Saugrobotern und wird von der chinesischen Startup Elektronikfirma Xiaomi hergestellt, die schnell Kultstatus erreicht hat. Xiaomi hat sich einen Namen in der Herstellung hochwertiger und gleichzeitig preisgünstiger Elektronikgeräte gemacht. Man munkelt, Xiaomi würde Markenprodukte von iRobot, Dyson und auch Apple als Vorbild nehmen, wobei die Xiaomi-Produkte besser als die Originale seien. Diese Aussage könnte für Roborock S50 zutreffen. Er sieht nicht nur schick aus und ist äußerst präzise und solide verarbeitet, sondern er putzt und wischt auch höchst zuverlässig und sauber. Das liegt an der Raumkartierung, die Roborock durch einen Laserscan der Wohnung während des Saugens aufbaut und die in der zugehörigen Handy-App abgerufen werden kann. Die Installation der App auf einem iPhone 8 war etwas fuckelig, hat dann aber nach Stunden intensiver Try-and-Error Versuchen doch funktioniert. Schade dass Xiaomi hier keine detailliertere Anleitung gibt, ich bin nicht die Einzige die hier Probleme hatte. Die Karte wird bei jedem Start neu aufgebaut, was praktisch ist, da man so unbedenklich Stühle und sonstige Gegenstände auf dem Boden verrücken kann. Würde Roborock sich an Gegenstände erinnern, so wie andere hochpreisige Markenroboter dies tun, hätte das die Konsequenz, dass beim nächsten Putzvorgang diese Stelle ausgelassen werden würde. Und das möchte man ja nicht. Roborock putzt systematisch in Bahnen. Er putzt deutlich schneller im Vergleich zu Saugrobotern ohne Karte und vor allem werden wirklich alle Flächen abgedeckt. Falls er doch einmal eine kleine Stelle vergessen haben sollte, fährt er gewissenhaft auf dem Rückweg zur Ladestation zu dem noch nicht geputzten Fleckchen und macht es schnell noch sauber. Mit der App kann man Bereiche zum Säubern ausschließen. Das ist wichtig, wenn man z.B. den Wassertank zum Wischen angebracht hat und nicht möchte, dass Teppiche mit gewischt werden. Wobei flache Matten überhaupt kein Problem sind – die werden durch das Wischen schön sauber. Die App zeigt einem immer an, was Roborock gerade macht, wo er gerade putzt oder ob er irgendwo hängt. Man kann Roborock z.B. über die App vom Büro aus starten, wenn man möchte, oder ihn von unterwegs aus ausschalten, wenn er irgendwo hängen geblieben ist. Hängen bleibt er allerdings selten. Er umfährt geschickt Hindernisse auf dem Boden. Allerdings an den Kufen von Schwingersesseln bleibt er hängen, wenn der Wassertank geladen ist – ohne Wassertank schafft er die Kufen. Damit Roborock gut durchkommt stelle ich meistens die Stühle hoch. Meist verzichte ich auf die App, und drücke den Startknopf am Gerät bevor ich aus dem Haus gehe. Eine Treppe ins Unterschoss erkennt Roborock zuverlässig und putzt zuverlässig die Kanten ohne abzustürzen.

Nicht mehr missen möchte ich die gleichzeitige Saug- und Wischfunktion. Vorne wird gesaugt, hinten gleich nachgewischt. Das Wasser tröpfelt gesteuert aus dem Wassertank; dabei gibt es keine Wasserpfützen, sondern nebelfeuchtes Wischen – also auch ideal für Parkett. Der Boden wird erstaunlich sauber und sieht gepflegt aus – besser wird es von Hand auch nicht. Auch beim Parken in der Ladestation läuft das Wasser nicht aus, so wie dies bei manch anderem Saug-/Wischroboter der Fall ist, wo sich Wasserpfützen bilden. Für empfindliches Parkett liefert Xiaomi gleich noch eine transparente Unterlage mit, die sich passgenau in die Ladestation stecken lässt – damit steht das feuchte Wischpad nicht direkt auf dem Parkett.
Apropo Ladestation: Roborock weiß genau wo sie steht und findet schnell zurück. Wenn die Ladestation ungeschickt an der Wand steht, kann es sein, dass Roborock sie hin und her schiebt, weil er nicht hineinpasst. Aber das kommt selten vor; mit der Zeit lernt man was der Roborock zum zuverlässigen Arbeiten braucht und bereitet die Wohnung entsprechend vor. Ein Tipp: ich fülle einen Spritzer iRobot Reinigungsflüssigkeit in den Tank und nehme destilliertes Wasser: damit werden die Feinsteinzeugfliesen streifenfrei sauber, die Wohnung riecht angenehm nach frisch geputzt und die Düsen verstopfen nicht so schnell.

Roborock spricht mit Ihnen, auf Deutsch, Englisch oder auch Chinesisch, das lässt sich einstellen. Er teilt mit was er gerade tut und macht dabei einen recht arroganten Eindruck. Das liegt an der Tonlage seiner Frauenstimme, die über alle Zweifel erhaben ist – aber die Dame kann sich Arroganz leisten: Roborock ist eindeutig besser als die Konkurrenz. Natürlich ist Roborock sehr breit und durch den Lasercanaufsatz auch höher als viele andere Roboter. Er ist daher weniger für enge, verstellte Wohnungen und niedrige Möbel geeignet. Die hohe Saugleistung von 2000 Pascal (Pa) ist für Teppiche klasse, aber man merkt in der Sauberkeit eigentlich keinen direkten Unterschied zu anderen Robotern mit weniger Leistungsvermögen. Ich staune nach jedem Saugvorgang aufs Neue, was Roborock aus einer scheinbar sauberen Wohnung noch alles an Dreck herausgeholt hat – dieser befindet sich dann im Staubbehälter, der einen Hepafilter besitzt, was wichtig für Allergiker ist. Die Filter lassen sich abspülen und brauchen daher nicht so oft gewechselt zu werden, das reduziert die Kosten. Leider besitzt Roborock nur eine Seitenbürste, statt zwei wie andere Roboter, aber sauber wird es trotzdem, weil sich Roborock beim Putzen dreht.

Ich habe zwei Roborock S50 Roboter im Einsatz, sie arbeiten zuverlässig, keiner war bisher defekt. Allerdings, wenn die Sensoren mit Staub verdeckt sind, was leicht passiert, funktioniert die Navigation nicht mehr. Also immer gut den Staub am Roboter entfernen und ab und an das System über die App udaten.
Roborock S50 kostet bei Gearbest gerade im Angebot 337 €, ebay hat ein Angebot über 359,99 €, das ich mit einem Preisvorschlag auf 320 € herunterhandeln konnte – der Versand ist bei beiden Händlern kostenlos. Der Saugroboter wird aus Hongkong geliefert und wird automatisch versteuert, so dass keine Mehrkosten entstehen. Der Versand dauert ca. 2 Wochen. Amazon ist mit einem Preis von 449 € leider nicht konkurrenzfähig, kann aber innerhalb von 2 Tagen liefern.
Roborock 2 mit WLAN-Router und Mi Home App auf Smartphoverbinden
Hierfür muss die Mi Home Appfür iOS oder Android auf dem Smartphone installiert werden. Danach wird Roborock 2 mithilfe der App mit dem WLAN-Router und der App verbunden:
- Mi Home App starten: Server aus Europa auswählen – wenn es Probleme mit der Verbindung gibt, kann man den Singapur oder USA Server probieren.
- Man muss der App die geforderten Berechtigungen geben, sonst funktioniert sie nicht – dies wird zwar häufig kritisiert, aber ohne funktioniert´s leider nicht. Falls man ein altes Smartphone hat, kann man dieses nur für den Roboter verwenden und verhindert so die Übertragung persönlicher Daten an den Xiaomi Server.
- Anmelden: innerhalb der Mi Home App einen Account mit Nutzername und Password erstellen.
- Gerät hinzufügen: „Roborock Vacuum“ eingeben oder aus der Liste auswählen, falls dieses Wort angezeigt wird.
- Roborock 2 mit dem Smartphone verbinden: am Roboter beide Tasten rechts und links des Startknopfs gleichzeitig drücken bis der Roboter sagt: „Resetting WIFI“.
- WLAN-Zugang in App auswählen, also z.B. Router „FritzBox“ und WLAN-Schlüssel (Password) eingeben.
- -> Smartphone verbindet sich mit Roborock, bis Verbindung steht, dauert´s ein Weilchen. Ich habe das Smartphone bei der Paarung direkt neben den Roboter gelegt.
- Name für Standort des Rototers vergeben – optional.
- Nach erfolgter Installation sollte man gleich noch ein Firmware-Update des Roboters mithilfe der App durchführen, damit er auf dem neuesten Stand ist.
- Nun kann Roborock per App gestartet und gesteuert werden, auch von unterwegs aus, und die App baut eine Reinigungskarte auf, auf der man die gesaugten Flächen sieht.
- Im „Settings“ Menü der App gibt es jede Menge individuelle Einstellungsmöglichkeiten, hier kann man z.B. auch auswählen, ob der Roboter Deutsch, Englisch, Chinesisch oder eine andere Sprache sprechen soll.




